Martins Geschichte

Hallo zäme, mein Name ist Martin und ich bin 58 Jahre alt. Ich wohne in Zollikofen mit meiner Frau Renate und den beiden Kindern (Céline, 14 J. und Yannick 18. J.) sowie deren Cousine Nicole aus Nestelbach bei Graz, die bei uns wohnt und in Bern studiert. Mitte Juli 2021 – kurz vor unseren Ferien im Wallis und im Berner Oberland – wurde bei mir eine akute myeloische Leukämie diagnostiziert, nachdem mich mein Hausarzt mit Verdacht auf eine schwere Magen-Darmgrippe ins Spital überwiesen hat. Seither habe ich drei Chemotherapien im Inselspital Bern und eine Chemotherapie mit Transplantation fremder Stammzellen im Universitätsspital Basel erfolgreich absolviert. Zurzeit stecke ich mitten in einer sechsmonatigen Erhaltungstherapie, die planmässig und hoffentlich erfolgreich im Februar 2023 beendet werden kann. Entsprechend ist auch der berufliche Wiedereinstieg im kommenden Frühjahr bei der Mobiliar geplant, wo ich letztes Jahr – leider in Abwesenheit - mein 30. Dienstjubiläum feiern durfte. Geistig halte ich mich insbesondere mit der Lektüre von zahlreichen Fachbüchern sowie diversen kleinen Aufträgen fit. Insgeheim hoffe ich, dass ich im Frühling noch ein paar Tage auf die Skipiste und ein paar Telemarkschwünge ziehen kann. Mit täglicher Meta-Meditation und kleinen Turnübungen versuche ich meine mentale und körperliche Fitness für dieses Ziel aufzubauen. Zwischendurch unternehme ich in Begleitung meiner Frau und Kolleg:innen kleinere bis ausgedehnte Spaziergänge. Dabei durfte ich neue Wege entdecken und viele inspirierende Gespräche mit interessanten Leuten führen – u. a. auch mit meiner lieben Nachbarin, Beatrice Bareiss, selbst mehrheitlich genesene Leukämie-Patientin und Mitglied des Schweizer Netzwerk Blutstammzell- transplantierter SNBST.

Natürlich stand bei mir diese schwere Krankheit nicht auf der Wunschliste. Dennoch habe ich die Leukämie als neue Lebenserfahrung angenommen und versuche zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Mit Dankbarkeit, Demut und positivem Denken begegne ich den wiederkehrenden mentalen und körperlichen Herausforderungen. Dankbar bin ich meiner Familie, meinen Freunden sowie den Ärzte- und Pflegeteams der Spitäler in Bern und Basel, die mich hervorragend unterstützen. Und natürlich bin ich auch dem jungen Stammzellenspender dankbar. Entsprechend habe ich nach Rücksprache mit den Professoren Urban Novak (Inselspital Bern) und Jakob Passweg (Universitätsspital Basel) nachfolgendes Video auf LinkedIn gepostet. Simona Triet von www.blutspende.ch wird, so wie ich sie verstanden habe, den Beitrag über den LinkedIn-Account von «Blutspende» teilen. Sie hat mich auch auf ihr Netzwerk aufmerksam gemacht. 

Martin feierte dieses Jahr seinen 59. Geburtstag. Die Erhaltungstherapie wurde erfolgreich beendet. Die bisherigen Knochenmarkpunktionen haben erfreuliche Resultate geliefert und sein Genesungsprozess entwickelt sich weiterhin in eine positive Richtung.