1'000 Menschen spenden 1’000-mal Hoffnung auf Leben

Donnerstag, 14. September 2023

Vor kurzem wurde in der Schweiz die tausendste Blutstammzellspende entnommen. Seit 1992 haben 1'000 Schweizerinnen und Schweizer ihre Blutstammzellen gespendet mit der Absicht, einer Person das Leben zu retten, die an einer lebensgefährlichen Blutkrankheit wie Leukämie erkrankt ist.

Lange Zeit kam eine Leukämieerkrankung einem Todesurteil gleich. Erst nach der Entdeckung der HLA-Merkmale (Gewebemerkmale) durch den französischen Wissenschaftler Jean Dausset im Jahr 1958 entdeckte die Forschung ein Mittel gegen Blutkrebs: die Transplantation von Blutstammzellen eines anderen Menschen.

Danke für 1'000 Blutstammzellspenden

1992 erfolgte in der Schweiz die erste Entnahme von Blutstammzellen aus dem Knochenmark und 1995 die erste periphere Blutstammzellspende einer Person aus dem Schweizer Register. Im Schweizer Blutstammzellspenderregister sind aktuell ca. 180'000 Personen registriert. Das Schweizer Register ist weltweit mit anderen Datenbanken vernetzt, um die Chance auf einen Match zu erhöhen. Dennoch wird für jeden vierten Patienten, jede vierte Patientin keine passende Spende gefunden.

Vor kurzem wurde im Unispital Basel die tausendste Entnahme von Blutstammzellen in der Schweiz vollzogen. Der Spender, der 21-jährige Luca Leibundgut, meint: «Das Gefühl, mit grosser Wahrscheinlichkeit jemandem das Leben zu retten, ist schwer zu beschreiben. Es macht glücklich, dass sowas möglich ist.»

Für Blutspende SRK Schweiz, welche das Schweizer Blutstammzellspenderregister führt, ist das ein willkommener Anlass, allen Spenderinnen und Spendern für ihren selbstlosen Einsatz zu danken.

Ein weltweiter Dank geht anlässlich des internationalen World Marrow Donor Days am 16. September 2023 an die 41 Millionen registrierten Spenderinnen und Spender in über 55 Ländern.

Junge Spenderinnen und Spender können Leben retten

Die HLA-Merkmale sind bei jedem Menschen unterschiedlich, damit der Körper seine eigenen Stammzellen von fremden unterscheiden kann. Für eine erfolgreiche Transplantation müssen die Gewebemerkmale der spendenden und der erkrankten Person deshalb sehr ähnlich sein, damit die fremden Blutstammzellen nicht abgestossen werden.

Gesucht sind deshalb möglichst viele junge Menschen ab dem 18. Altersjahr, welche die Chancen der Betroffenen mit ihrer Registrierung weiter verbessern und damit neue Hoffnung auf Leben schenken.

www.blutstammzellspende.ch/registrieren

Meilensteine der Blutstammzellspende in der Schweiz:

• 1988: Gründung des Schweizer Registers für Knochenmarkspender
• 1989: Beginn der Spenderrekrutierung in der Schweiz und erste Spendersuche für ausländische Patientinnen und Patienten
• 1991: Anschluss des Schweizer Registers ans internationale Datennetz des «European Donor Secretariat» in Paris
• 1992: Erste Knochenmarkspende einer unverwandten Spenderin bzw. eines unverwandten Spenders in der Schweiz
• 1992: Umwandlung des Schweizer Registers für Knochenmarkspender in eine Stiftung
• 2005: Umbenennung der Stiftung in «Swiss Blood Stem Cells»
• 2011: Fusion Stiftung Swiss Blood Stem Cells und Blutspendedienst zur Blutspende SRK Schweiz AG
• 2023: 1'000ste Entnahme von Blutstammzellen bei einem Schweizer Spender, einer Schweizer Spenderin für eine unbekannte Patientin, einen unbekannten Patienten.